Die Arbeiten und Studien von Prof. Dr. Sigrun Chrubasik-Hausmann über Kurkuma bieten umfassende Einblicke in die potenziellen gesundheitsfördernden und therapeutischen Eigenschaften dieses Gewürzes. Hier sind einige zentrale Punkte, die ihre Forschung hervorhebt:
Historische und Traditionelle Verwendung
Kurkuma, auch bekannt als Gelbwurz, wird seit tausenden von Jahren in der traditionellen indischen Medizin (Ayurveda) und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als Heilmittel eingesetzt.
Wirkstoff Curcumin
Der Hauptwirkstoff in Kurkuma ist Curcumin, ein kraftvolles Antioxidans mit entzündungshemmenden Eigenschaften. In den meisten Studien wurde nicht die Gelbwurz selbst, sondern der isolierte Wirkstoff Curcumin eingesetzt.
Experimentelle und Tierstudien
In Laborversuchen und Tierversuchen hat Curcumin verschiedene positive Effekte gezeigt:
Es hemmt das Wachstum von Krebszellen und kann diese empfindlicher gegenüber Chemotherapie oder Bestrahlung machen.
Es reduziert Entzündungen und beeinflusst das Immunsystem.
Es zeigt krebshemmende Wirkungen bei verschiedenen Krebsarten, einschließlich Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs.
Klinische Studien und Anwendungen
Obwohl die experimentellen Ergebnisse vielversprechend sind, gibt es einige Einschränkungen bei der Übertragung auf den Menschen:
Viele klinische Studien haben gezeigt, dass Curcumin bei hohen Dosen eingenommen werden muss, um wirksam zu sein. Allerdings ist die Bioverfügbarkeit von Curcumin ohne spezielle Formulierungen gering[4][6].
- Studien haben eine Symptombesserung bei Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gezeigt. Es gab auch positive Ergebnisse bei der Reduktion von Entzündungsprozessen und der Verbesserung von CRP-Werten.
Sicherheit und Dosierung
Prof. Dr. Chrubasik-Hausmann betont, dass Curcumin in hohen Dosen sicher eingenommen werden kann, ohne akute Toxizität zu verursachen.
Die von der European Food Safety Authority (EFSA) empfohlene tägliche Curcumin-Dosis beträgt 3 mg/kg Körpergewicht.
In klinischen Studien wurden jedoch oft höhere Dosen eingesetzt. Beispielsweise wurden bei Patienten mit Pankreaskarzinom bis zu 8 g Curcumin pro Tag verabreicht.
Kurkuma-Pulver und frische Gelbwurz
Für Kurkuma-Pulver wird eine Dosis von 1 bis 3 g pro Tag empfohlen.
Für frische Kurkuma-Gelbwurz liegt die empfohlene Dosis bei 1,5 bis 3 g pro Tag.
Besondere Aspekte
Es ist wichtig zu beachten, dass die Bioverfügbarkeit von Curcumin ohne spezielle Formulierungen gering ist. Deshalb werden oft spezielle Präparate verwendet, um die Aufnahme zu verbessern.
Aktuelle Forschung und Zukunftsperspektiven
Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Curcumin auch gegen das Coronavirus wirksam sein könnte, indem es das Eindringen des Virus in Lungenzellen hemmt und seine Vermehrung verhindert.
Zusätzlich wird intensiv am Potenzial von Curcumin geforscht, um Alzheimer vorzubeugen und die Neubildung von Gehirnzellen zu fördern.
Fazit
Prof. Dr. Sigrun Chrubasik-Hausmanns Forschung unterstreicht, dass Kurkuma und sein Wirkstoff Curcumin vielversprechende gesundheitsfördernde und therapeutische Eigenschaften haben. Obwohl es noch einige Hürden in der klinischen Anwendung gibt, insbesondere hinsichtlich der Bioverfügbarkeit, bieten die aktuellen Erkenntnisse Hoffnung für die Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten. Kurkuma sollte jedoch nicht als Allheilmittel betrachtet werden, sondern als ergänzende Therapieoption in der evidenzbasierten Medizin.
Gibt es Unterschiede in der Dosierung von Kurkuma, Curcumin und Curcumpulver?
Ja, es gibt Unterschiede und variierende Empfehlungen für die Dosierung von Kurkuma, Curcumin und Curcuma-Pulver, die von verschiedenen Faktoren abhängen, einschließlich der gewünschten Wirkung, der Bioverfügbarkeit und der individuellen Toleranz.
Kurkuma-Pulver
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) empfehlen eine Tagesdosis von bis zu 3 g Kurkuma-Pulver aus dem getrockneten Wurzelstock.
In einigen Studien wurden auch höhere Dosen bis zu 8 g Kurkuma-Pulver pro Tag eingesetzt, obwohl Dosen über 8 g generell schlecht toleriert werden.
Curcumin
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt, täglich nicht mehr als 2 mg Curcumin pro Kilogramm Körpergewicht zu verzehren. Für einen 70 Kilogramm schweren Menschen wären das 140 mg Curcumin pro Tag.
Andere Quellen empfehlen Tagesdosen zwischen 180 bis 200 mg Curcumin, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
In klinischen Studien wurden oft höhere Dosen eingesetzt, bis zu 8 g Curcumin pro Tag, obwohl diese Dosen nicht allgemein empfohlen werden.
Bioverfügbarkeit
Ein wichtiger Aspekt ist die geringe Bioverfügbarkeit von Curcumin. Um diese zu erhöhen, werden oft Drug-Enhancer wie Piperin (aus schwarzem Pfeffer) oder spezielle Formulierungen mit ringförmigen Dextrinen verwendet.
Einnahmeformen
Curcumin Pulver: Kann auf mehrere Rationen pro Tag verteilt werden, aber oft wird eine einmalige tägliche Einnahme empfohlen. Die Dosierung kann individuell angepasst werden.
Curcumin Kapseln und Tabletten: Meistens werden diese einmal täglich eingenommen, da sie hoch dosiert sind.
Kombination von Kurkuma und Curcumin: Einige Experten empfehlen, Kurkuma im täglichen Speiseplan zu integrieren und zusätzlich Curcumin-Präparate für eine bestimmte Zeit (z.B. 4-6 Wochen) zu verwenden.
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Citations:
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https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Wirkung-von-Kurkuma-So-gesund-ist-das-goldgelbe-Gewuerz,kurkuma106.html
https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/01_Lebensmittel/expertenkommission/Stellungnahme_Curcumin.pdf?__blob=publicationFile&v=2
https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/lebensmittel/kurkuma-wie-hilft-es-unserer-gesundheit/
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/kurkuma-uebersicht/kurkuma
https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/Kurkuma_-_Wissenschaftliche_Zusammenfassung_2015.pdf
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0043-115839?device=desktop&innerWidth=412&offsetWidth=412
https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/01_Lebensmittel/expertenkommission/Stellungnahme_Curcumin.pdf?__blob=publicationFile&v=2
https://natuerlich.thieme.de/therapieverfahren/phytotherapie/detail/kurkuma-nicht-nur-bei-verdauungsstoerungen-wirksam-638
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0043-115839?device=desktop&innerWidth=412&offsetWidth=412